Das Entmagnetisieren von Werkstücken

Werden ferromagnetische Werkstücke magnetisch gespannt oder gehalten, so bleibt nach dem Entfernen des Magnetfeldes häufig ein gewisser Restmagnetismus (Remanenz) erhalten. Diese in der Praxis oft störende Nebenwirkung kann entweder mit Entmagnetisierungsgeräten oder mit elektronischen Umpol-Steuergeräten beseitigt werden.

Entmagnetisierungsgeräte

Die Wirkungsweise dieser Geräte beruht auf dem Einfluß eines magnetischen Wechselfeldes. Läßt man so ein dauernd wechselndes, starkes Magnetfeld mit abnehmender Amplitude auf ein Werkstück einwirken, so wird wieder ein ungerichteter Zustand der Molekularmagnete erreicht. Entmagnetisierungsgeräte werden deshalb mit Wechselstrom betrieben, wobei die Polarität in der Netzfrequenz, also in der Regel mit 50/60 Hz wechselt. Die abnehmede Amplitude wird auf einfachem Wege dadurch erreicht, daß man das Werkstück langsam und gleichmäßig aus diesem Wechselfeld heraus führt. Dabei sollte das zu entmagnetisierende Teil mit ca. 0,2 m/s durch das Wechselfeld bewegt werden. In 20-30 cm Entfernung ist die Wechselamplidude nahezu Null.

1 | Platten-Entmagnetisierungsgeräte

Bei diesen Geräten leitet ein lamelliertes Eisensystem das Wechselfeld auf die Plattenoberfläche. Dadurch wird ein sehr starkes Magnetfeld mit hoher Tiefenwirkung erzeugt. Die Polfläche ist durch einen unmagnetischen Spalt geteilt. Über diesen Spalt muß das Werkstück hinweg geführt werden.

Platten-Entmagnetisierungsgeräte sind zum Entmagnetisieren von Teilen bis ca. 50 mm Dicke geeignet. Dickere Teile müssen von beiden Seiten behandelt werden. Masenteile können auch in Kunststoffbehältern über das Gerät geführt werden. Die Apparate dienen als Tischgeräte oder zum Einbau in automatische Transportanlagen.

2 | Tunnel-Entmagnetisierungsgeräte

Die Tunnel-Entmagnetisierungsgeräte bestehen aus einer durch unmagnetisches Material geschützten Spule. Die Geräte sind besonders geeignet zum Entmagnetisieren  von großflächigen Teilen, wie z. B. von Rohren, Stangen, Profilen, etc. Sie können ebenfalls in Transportanlagen eingebaut oder ca. 30° schräg aufgebaut werden, damit die zu entmagnetisierenden Teile durchrutschen können.

3 | Niederfrequenzgeneratoren

Durch eine niedrigere Frequenz als die der Entmagnetisierungsgeräte mir Ihren 50/60 Hz, lassen sich insbesondere hochlegierte Stähle und gehärtete Werkstoffe unter Umständen besser entmagnetisieren. Niederfrequenzgeneratoren setzen die Frequenz auf 16 Hz herunter und können einfach den Platten- oder Tunnel-Entmagnetisierungsgeräten vorgeschaltet werden.

Elektronische Umpol-Steuergeräte

Diese Geräte dienen in den meisten Fällen zugleich als Gleichstrom-Versorgung und als Entmagnetisierungseinrichtung für alle Elektro- und Elektro-permanent-Magnete.

Beim Umpolvorgang läuft eine Prozeß der Erregung und Gegenerregung mit immer geringer werdender Energie so lange ab, bis die Restfelder abgebaut sind. Somit kann auch die durch den Spannmagneten eingebrachte Magnetisierung weitgehend beseitigt werden. Dadurch ist auch gewährleistet, daß sich die Werkstücke ohne Resthaftkraft vom Magnetspannsystem abheben lassen.

Bei Halte- und Transportmagneten gewährleistet die Verwendung solcher Geräte ein sofortiges und exaktes Lösen. Ist jedoch eine hohe Entmagnetisierungsqualtiät gefordert, so muß eine nachträgliche Behandlung der Werkstücke mit einem Entmagnetisierungsgerät durchgeführt werden.

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