Dimensionierung von Dauer- und Haftmagneten

Die Dimensionierung von Dauermagneten erfordert genaue Kenntnisse der magnetischen Kennwerte und ist ganz entscheidend vom verwendeten Magnetwerkstoff abhängig. Über die jeweilige Entmagnetisierungkennlinie kann der Arbeitspunkt eines Magnetwerkstoffes ermittelt werden. Für einen sogenannten „offenen Dauermagneten, d.h. einen Magneten, der ohne Eisenrückschluß oder Eisenpole verwendet wird, sollte die Dimensionierung so gewählt werden, daß der Arbeitspunkt beim größten Wert für B x H liegt. Hieraus ergibt sich für jeden Magnetwerkstoff ein besonders günstiges Dimensionierungsverhältnisse von Länge zu Durchmesser.
Aus diesem Grund sind AlNiCo-Magnete meist stabförmig, die meisten anderen Dauermagnete dagegen flach.

Auch die maximale Betriebstemperatur ist von der Dimensionierung abhängig.

Man kann jedoch in keinem Fall die Haftkraft eines offenen Dauermagnetkernes angeben. Diese Haftkraft wird wesentlich von der magnetischen Umgebung des Magneten beeinflußt. Die nachstehenden Abbildung geben eine Übersicht über gängige Haftmagnet-Systeme. Die über derartige Systeme erreichbare Erhöhung der Haftkraft im Vergleich zum offenen Dauermagneten ist als Erhöhungsfaktor angegeben. Viele dieser Systeme werden standardmäßig verwendet. Es gibt bereits ein großes Angebot an speziell ausgelegten Haftmagneten, bei denen die magnetische Energie durch Eisenpole direkt auf die Haftfläche konzentriert wird. Offener Magnetkern als Scheibe oder Stab, ohne Beeinflussung durch Eisenpole:

Offener Magnetkern als Scheibe oder Stab, ohne Beeinflussung durch Eisenpole
Faktor 1

Mit Eisenrückschlußplatte
Faktor 1,3

Mit Eisenrückschlußplatte und Mittelpol
Faktor 4,5

Magnetscheibe im Eisentopf (Haftmagnetscheibe)
Faktor 6

Magnetring im Eisentopf mit Mittelpol
Faktor 7

Magnetstab aus AlNiCo im Eisentopf (Topfmagnet)
Faktor 7,5

Magnetplatte mit U-Profil aus Eisen
Faktor 5,5

Sandwichanordnung einer Magnetplatte zwischen  2 Flacheisenpolen
Faktor 18

Parallelschaltung mehrerer Sandwichanordnungen
Faktor 18 x Systemzahl

Ein tiefes, konzentrisches Magnetfeld entsteht bei gegenpoliger Anordnung von Magnetblöcken auf einer Rückschlußplatte, wie es z.B. bei Fangmagneten benötigt wird.

Gute Haftung bei dünnen Eisenblechen erfordert eine hohe Feldliniendichte knapp über der Magnetoberfläche. Dieses kann mit vielpoliger, enger Magnetisierung erreicht werden.

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