Magnetische Eigenschaften von Werkstoffen
Gängige Werkstoffe lassen sich aufgrund ihres Verhaltens im Magnetfeld grob in drei unterschiedliche Gruppen einteilen:
- unmagnetische Werkstoffe
- weichmagnetische Werkstoffe
- hartmagnetische Werkstoffe
1 | unmagnetische Werkstoffe
Zu den unmagnetischen Werkstoffen zählen z.B. Kunststoffe, Glas, Holz, Messing, Kupfer, Aluminium und andere Metalle. Alle diese Stoffe zeichnen sich dadurch aus, daß sie nicht oder nur unwesentlich auf Magnetfelder reagieren. Solche Materialien können vom Magnetfeld durchflossen werden, ohne daß eine Wechselwirkung mit dem Magnetfeld eintritt. Sie reagieren auf Magnetfelder ähnlich wie Luft oder ein Vakuum und können nicht magnetisch gespannt werden.
2 | weichmagnetische Werkstoffe
Weichmagnetische Stoffe reagieren auf Magnetfelder, indem sie ihre Wirkung konzentrieren und verstärken, solange das Magnetfeld in Kraft ist. Nach Aufhebung des Magnetfeldes verlieren sie weitestgehend ihre Wirkung. In einigen Fällen kann ein gewisser permanenter Restmagnetismus verbleiben. Zu dieser Gruppe zählen vor allem Eisen, niedrig legierte Stähle, Nickel und Kobalt.
3 | hartmagnetische Werkstoffe
Zu dieser Gruppe gehören die umgangssprachlich sogenannten Permanent- oder Dauermagnetwerkstoffe. Diese Werkstoffe können im Magnetfeld dauerhaft magnetisiert werden. Im Anschluß an diesen Vorgang weisen sie dann ein eigenes Magetfeld mit hoher Energiedichte auf. Diese Eigenschaft hartmagnetischer Werkstoffe konnte in vielfäliger Weise technisch nutzbar gemacht werden und hat in einer unübersehbaren Vielzahl von Einsatzfällen Anwendung gefunden. Hierzu gehören z.B. der Einsatz in Motoren, Lautsprechern, Meßgeräten usw. Günstige Vorraussetzungen bringt ein hartmagnetischer Werkstoff mit, wenn er einerseits genügend Magnetismus aufnehmen kann (hohe Remanenz Br bzw. Sättigung BS) und andererseits der gespeicherte Magnetismus im Werkstoff genügend lange verbleibt (hohe Koerzitibfeldstärke HC). Als hartmagnetische Werkstoffe finden heute vor allem Ferrite, AlNiCo-Legierungen, Legierungen aus Samarium-Kobalt und Neodym-Eisen-Bor Verwendung, die alle ihre speziellen Vorteile aufweisen und damit für bestimmte Einsatzgebiete prädestiniert sind.